Ein Schimmer am Horizont
Wenn die Hoffnung nicht wäre,
dann würde das Leben aufhören.
So viele Monate der Regen von Dolchsturz. So viele Monate wirklich mehr als nur durchschnittliches Essen und kalte Nächte auf meiner furchbaren Matratze, deren Strohfüllung dringend erneuert werden müsste. Und so viele Monate ohne Cedric. Zumindest reicht meine Apanage für die Bezahlung für Madame Montieu, welche zuerst nur kam, um meine Wäsche zu waschen und mir nun auch hilft meine Kleidung zu flicken und meine Zimmer sauber zu halten. Sie bringt mir sogar jeden Tag warmes Essen von ihrem heimischen Herd. Oft wird es auch von mir ihrem Sohn Timothee gebracht, den ich mittlerweile Timmy nennen darf und er lauscht mir bei Geschichten über Hammerfels oder Stormhaven. Madame Montieus Mann ist Soldat in der Löwengarde und derzeit in Camlorn stationiert, von daher freue ich mich immer sehr, wenn sie und ich uns an den dunklen bretonischen Abenden Gesellschaft leisten und sie näht und flickt während ich ihr etwas vorlese aus meinen geliebten Büchern, welche ich zum Glück aus Windshore mitnehmen konnte. Früher in Sentinel – mein anderes Leben – hätte ich niemals gedacht, wie wenig es braucht um zufrieden zu sein. Früher fühlte ich mich nach einem mehrgängigen Mal und Stunden des Tanzes und der Gesellschaft noch unausgefüllt. Heute freue ich mich über einen warmen Eintopf, ein gutes Glas Wein und angenehme Unterhaltung.
Doch die Einsamkeit. Als ich mein zweites Leben begann, stand dieser alte bretonische Herr an meiner Seite. Nun war lange Zeit nichts außer die spärlichen Freunde und die liebevollen Briefe von Elharra. Bis vor kurzer Zeit plötzlich ein bretonischer Mann in mein Leben trat. Elharra hatte ihn mir vorgestellt, wohl ausgesucht, ein Graf aus Kluftspitze sei er und eng verbunden mit dem Haus, in dem sie jetzt ihr Leben verbringt. Vielleicht ist er der neue Sonnenschein in meinem Leben. Zumindest ist er gutaussehend, jung, und sehr geistreich. Und er weckt etwas in mir, was ich bereits verloren glaubte in der Zeit als Cedric krank wurde und bei allem, was danach kam. Ein Lebenszeichen der alten Pheydra, die junge, lebenslustige Pheydra aus Sentinel, deren Vater im Stab des Königs stand, der an nichts mangelte und der die Welt offen stand. Es ist schön wieder einen Funken in sich zu spüren und er fordert mich heraus, reizt meinen Geist und ich bin nicht mehr nur langjährige Ehefrau, Krankenpflegerin und Verwalterin. Alleine für diese kurzen Augenblicke dieses Gefühls danke ich den Ahnen bereits.
One comment
Seriously? Ich muss hier meine Mail angeben? Wer hostet dieses Ding hier eigentlich!
… Was ich eigentlich sagen wollte: If darf nift feinen! *schnüff*