Even when a sharp sword rests on your neck, don’t give up on mercy.
Die Schmerzen wurden langsam erträglicher, die Dunkelheit lüftete sich mehr und mehr als ihre Augäpfel nachwuchsen – was blieb war die bleierne Müdigkeit und der Hunger der nicht zu verschwinden schien.
Dazu gesellte sich ein Gefühl des Verlustes, noch sehr schwach, aber wenn sie genau in sich horchte schien es Nacht für Nacht stärker zu werden. Doch um wirklich darüber nachzudenken hatte sie keine Kraft.
Mascha ist Bruder. Mascha ist Schwester. Mascha ist Nosferatu.
Die Worte des Alten hallten ihr weiter im Kopf in der Dunkelheit, dumpf durch den Nebel der Müdigkeit. Es war also soweit. Sie hatte es stets geahnt, hatte es verhindern wollen und nun als sie handlungsunfähig war ist es soweit gekommen. Verflucht sei sein Zorn. Verflucht sei ihr Zorn. Sie erinnerte sich an Worte während sie die alte Decke über sich zog und die Dunkelheit somit zurück kehrte. Sie würde sich daran halten.
Aber nun war es soweit. Er war selber Schuld, ja. Sie hatte ihn gewarnt, mehrfach. Hatte angefangen sich zu verkaufen. Für ihn. Sie würde ihm vergeben. Es brauchte noch einige Nächte aber sie würde es tun. Er war Bruder. Es würde sich zeigen was gerettet werden kann. Ob er, ob sie oder ob sie alle.
Doch erst einmal mussten die Wunden heilen, alle Wunden. Dann würde sie zurück gehen an die Oberfläche. Wenn nur diese Müdigkeit nicht wäre und dieser Hunger – gierig griff sie zu der Schale die Jonas ihr neben ihr Lager gestellt hatte.
Verlasse mich nicht…
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