Seeria – 6.12.13NVC

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
 so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
 Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
 und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
 der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
 ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
 in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
 sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
 geht durch der Glieder angespannte Stille -
 und hört im Herzen auf zu sein.

Langsam ließ sie sich im Schneidersitz auf dem harten Steinboden nieder. Die Handgelenke legten sich locker auf den Oberschenkeln ab. Der Kopf sank begleitet von einem tiefen Ausatmen sacht nach vorne während sie die Augen schloss.

Das erste was sie sah waren die Augen. Diese fast echsenartige roten Augen, deren Blick stechender war als es ein Lichtschwert je sein würde. Sie starrten sie unverwandt an. Forschend, bohrend. Drohend stachen sie aus dem blassen Gesicht unter den strähnigen Haaren hervor. Sie kannte einen Teil dessen, was diese Augen bereits gesehen hatten. Eiskalte Planung von dem Leid von unzähligen Personen. Die Augenwinkel verzogen sich zu einem Grinsen, zu einem wissenden reptilienartigen Grinsen. Er wusste, dass sie wusste. Tief sog sie Luft in ihre Lungen um diese mit einem langgezogenen beruhigenden Atemzug entweichen zu lassen. Der Blick wurde noch stechender, als wisse er, was sie versuchte. Also wolle er gegen an kämpfen gegen die Ruhe.

Sie hob ihre mentale Hand und strich das fettige Haar zurück. Ungläubig wurde der gelbrote Blick. Sie sprach zu ihm über die Harmonie. Sie sprache zu ihm über den Frieden. Er sprach von Chaos und von Krieg. Von Leid und von Tod. Sie sprach von der Macht, die alles bestimmt, er forderte die Macht zu bestimmen.

Seine Hände hielten das, was sie noch halten konnten: sich selbst. Klammerten sich verzweifelt an ihm selber fest um sich nicht zu verlieren in der Ruhe und der Helligkeit. Nicht gelernt hatte er sich durch sich selbst zu definieren. Er hatte sich abhängig gemacht von dem Ansehen in den Augen anderer, von dem Ruhm, dem ihm dieses brachte, von dem Erfolg, der dafür nötig war.

Sie verstand nicht warum. Sie verstand ihn nicht, er verstand sie nicht. Aber sie strebte danach zu verstehen, zu wissen. Er strebte danach zu vernichten.

Sie empfand weder Angst noch Zorn während sie in diese gehetzten Augen sah. Sein Blick war so getrieben von seinem Unverständniss, seinem Zorn, der Unfähigkeit sich in einer Situation der Passivität und des Verlustes zurecht zu finden. Sie spürte seinen Schmerz und seine daraus resultierenden Zorn. Doch empfand sie auch kein Mitleid für sein Leid. Sie versuchte seine Emotionen nachzuvollziehen aber nicht zu fühlen. Zu verstehen.

Ihre mentalen Finger legten sich an sein Gesicht, hielten es fest während sie seinen Blick ebenso hielt. Sie sah es ihm an, dass er nach Antworten strebte. Antworten, die ihm helfen würden sich selber in dieser Situation zu orten, zu halten. Er würde erst merken, dass ihm die Antworten nicht helfen würden, wenn er sie hatte. Würde erst dann wissen, dass er andere Fragen zu stellen hatte. Aber bis dahin würde er leiden, würde er sich immer mehr selber verlieren in dem verzweifelten Versuch sich selber zu halten.

Und als Mahnmal für ihn und für sich selber formten ihre Lippen seinen Namen – Labrass, Lord der Sith.